Vertrauensschutz für alle: Eine faire Übergangsfrist für SoWi-Studierende

Sehr geehrte Mitglieder des Rektorats,

Wir, die Studierenden der WiSo-Fakultät der Universität zu Köln, wenden uns mit der dringenden Bitte an Sie eine Regelung zu finden, die das Vertrauen der Studierenden in die Universität nicht erschüttert.

Sowohl im Master “Sociology: Social Research”, als auch im Bachelor “Sozialwissenschaften” legt die WiSo-Fakultät seit Jahren einen einzigartigen Schwerpunkt auf eine exzellente methodische Ausbildung ihrer Studierenden.
Diesem, von der Fakultät offensiv beworbenen, Alleinstellungsmerkmal wurde bisher mit dem Abschlussgrad “of Science” Ausdruck verliehen.
Die neue Rechtslage erkennen wir selbstverständlich an, auch wenn die StudakVO unserer Meinung nach zu kurz gedacht ist und ein ausgesprochen schlechter Kompromiss der Kultusministerkonferenz war.

Die Universität hat eine Verantwortung ihren Mitgliedern gegenüber. Eine Entscheidung, die den Vertrauensschutz aller eingeschriebenen Studierenden sowie derjenigen, die sich schon beworben haben (Master) oder aktuell bewerben (Bachelor) missachtet, kommt dieser Verantwortung in keiner Weise nach. Studierende haben sich bewusst für diese Studiengänge entschieden – eine Entscheidung, die auch vom angegebenen Abschlussgrad erheblich beeinflusst wird. Die nun von Ihnen geführte Diskussion und deren Ergebnis betrifft Karrierewege, Lebens- und Zukunftsplanungen.

Auch wenn die Abschlussgrade „of Science“ und „of Arts“ formal gleich sind, so haben sie Auswirkungen, insbesondere auf dem Arbeitsmarkt: Wer sich beispielsweise nach dem SSR-Master nicht für eine akademische Karriere entscheidet, steht auf dem Arbeitsmarkt in Konkurrenz mit Informatiker:innen, welche alle ihr Studium mit dem Abschlussgrad “of Science” abschließen.

Mit dem Verzicht auf eine ausreichend lange Übergangsfrist bricht die Universität das Vertrauen mit ALLEN Studierenden, die sich bei der Bewerbung, der Immatrikulation, beim Studieren und beim Anfertigen ihrer Abschlussarbeiten darauf verlassen, dass sie ihr Studium mit dem Abschluss beenden können, für den sie es begonnen haben. 

Studierende haben ein Ziel vor Augen, wenn sie studieren. Unseren Studis wird dieses Ziel nun genommen.

Wir bitten Sie, wegen aller aufgeführten Gründe eine Entscheidung zu treffen, die dem Vertrauen der Studierenden in die Universität zu Köln gerecht wird und es allen eingeschriebenen Studierenden ermöglicht, mit dem Abschluss das Studium zu beenden, für den sie sich eingeschrieben haben.

Für unsere Kommiliton:innen prüfen wir gemeinsam mit dem Fakultätsrat WiSo, wie man rechtlich gegen eventuelle Vertrauensbrüche seitens der Universität zu Köln vorgehen kann.

Mit freundlichen Grüßen

Charlotte Gebert, Lennart Bredol und Jendrik Ehlers

Mitglieder der Engeren Fakultät 
für die UNABHÄNGIGEN Fachschafter:innen WiSo


Zum Kontext: Stellungnahme der Fachschaft WiSo zu den Sowi-Abschlussgraden

Zur Petition: https://chng.it/6Zqw8bBzzD

Kommentare sind geschlossen.