Dritmitteleinwerbungen

Eine möglicherweise besorgniserregende Entdeckung, über die die NY Times hier berichtet: Angeblich hat der Forscher Dr. Wei-Hock Soon über die letzten zehn Jahre ca. 1.2 Millionen US Dollar von Unternehmen aus der Mineralölindustrie erhalten und könnte dadurch in seinen Publikationen beeinflusst worden sein.

Die Universität zu Köln hat im Haushaltsjahr 2012 3,6 Millionen Euro (ohne Medizin), also 5,6% ihrer Drittmittel aus der „Industrie“ erhalten [Quelle].  Damit liegt unsere Uni im Jahr 2012 deutlich unter dem Bundesweiten Durchschnitt von 2012, der sich auf 19,9% beläuft [Quelle]. Rechnet man die Medizinische Fakultät und das Universitätsklinikum mit ein, landet man allerdings mit 20% knapp über dem Durchschnitt der Bundesweiten Dritmitteleinwerbungen. Die Vermutung liegt nahe, dass ein großer Teil der industriellen Drittmittel der Medizin über die, nach wie vor geheimen, Verträge mit Bayer an Land gezogen wird.

Ob man hinter den Verträgen und der Kooperation an sich nun Menschenrechtsverletzungen höchsten grades, unternehmerisches Interesse, oder eine „Sie halten es geheim, weil sie es können“ Attitüde vermutet, hängt wahrscheinlich stark vom eigenen Menschenbild ab. Was genau dahinter steckt bleibt wohl vorerst noch unbekannt.

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